Luppenauer Förderverein e.V.

        Who’ll Stop the Rain?

SAALE-ELSTER-AUEN-KURIER - September 2016

Das war eine wichtige Frage, die sich die Veranstalter und Musiker des 1. Löpitzer Sommernachtsballs am 9. August 2016 stellten. Die einen hatten die Zelte und die anderen das Lied. Zwar ist der Titel leichter gespielt als der Schlosspark in Leinwand gehüllt, doch beides bewirkte, dass der erwartete Niederschlag ausfiel. Dabei war die Sorge nicht nur wegen der Wettervorhersage berechtigt. Vom ersten Auftritt der Two Riders im Jahre 2009 gibt es ein Bild, auf dem Jörg Uhlmann mit Bernd Merk - die seinerzeit alternierend auftretende Disko 83‘72 - (Nein, mir wäre das Wort pausenfüllend niemals eingefallen!) unter einem Regenschirm posieren, der sie vor den Undichtheiten zwischen Fest- und Bühnenzelt schützte.

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In folgenden Berichten konnte man von Hochwasser, Tornado und Stakkato trommelnden Regentropfen lesen, aber auch eine gewisse Tendenz zum Besseren feststellen. Am Ende dieses Prozesses hatten wir alles, was man für einen gelungenen Sommernachtsball braucht: Die Two Riders mit ihrem 6. Auftritt aber zwei in Löpitz Mitteilungsblatt der Gemeinde Schkopau Nr. 9/2016 Seite 12 debütierenden Musikern - Schrammel mit seiner Löwenmähne und dem musikalisch hoch geschätzten, in mehreren Orchestern spielenden Gitarristen Christian Stefan (auf den Fotos rechts - Olsen links und Frank 2. v. rechts sind hier bekannt), die traditionelle Disko, die keine Tanzunterbrechungen zulässt, das Team der Schlossgaststätte mit Gegrilltem und Gezapftem und eine wunderbare laue Sommernacht, vor allem aber einen Schlosspark voller Gäste. Was für Gäste! Viele waren mit Rädern aus der Umgebung angereist, unter ihnen Mädels aus Burgliebenau, die die Nähe zur Bühne suchten und mitsingen konnten sowie ein ganzer Tisch mit Männern (vorne) und Frauen (hinten) aus Lochau. Der Dielenboden wie auch der vorgelagerte Rasen füllten sich mit dem ersten - dem Regen gewidmeten - Titel und das blieb so, solange Musik zu hören war. Spontan gebildete Tanzformationen brachten ihre Lebensfreude zum Ausdruck. Ich danke für das hüfthoch geworfene schöne Bein, als Ausdruck der genannten Befindlichkeit, aber auch Fitness und Jugend. (Leider ließ die fotografische Selbstzensur erst eine Phase der Abwärtsbewegung zu.)



Der Vorsitzende des austragenden Luppenauer Fördervereins, auf dessen zwanzigjähriges Bestehen mittels eines großen, preiswert erstandenen Transparents mit austauschbaren Zahlen hingewiesen wurde, gab sich zufrieden. Insider wissen, dass höheres Lob dem ehemaligen Schuldirektor kaum über die Lippen kommt. Man wollte mit dem Sommernachtsball der befürchteten demografischen Entwicklung (Vergreisung) der 13. Rock-Oldie-Nacht entgegenwirken, weil es wegen des Namens Missverständnisse hinsichtlich der Zielgruppe gegeben haben könnte. Das hat einerseits geklappt, andererseits der Tradition keinen Abbruch getan. Genial! Gerade die Angereisten schwärmten von dieser speziellen Luppenauer Sommernachtsballatmosphäre. Vermutlich werden sie davon erzählen. Besonders die Luppenau-Neulinge, bar jeglicher Regen-Erfahrung, dürften mit dem Begriff Sommernacht ein Wetterversprechen verbinden. Sie werden wiederkommen und ihre Freunde mitbringen. Ob manch Löpitzer, der auf seiner Terrasse mit bequem gelagerten Waden still die Musik

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genossen hat, vielleicht so sehr, dass er nächstes oder übernächstes Mal doch kommen möchte, davon etwas ahnt? Wenn er zu lange wartet, wird ihm der kleine orange Punkt, den Sie auf dem letzten Foto hinter den Fahrrädern sehen und bei gegebener Bildgröße im Internet allenfalls wegen ihres nebenstehenden Schatzmeisters als Ruth Heuert erkennen, vielleicht sagen, dass er nicht eingelassen wird weil ausverkauft ist! Dann könnten er noch auf dem Kopfsteinpflaster tanzen, würde jedoch spätestens, wenn die Musik zugunsten der Tombola pausiert, traurig durch die Gitterstäbe schauen und lediglich am Jubel erkennen, wie wertvoll die Preise sind, aber keinesfalls mitbekommen, warum ausgerechnet das bescheidene kleine Vogelhäuschen wiederholt die größte Euphorie auslöst. Natürlich besteht die Möglichkeit, sich auf der Homepage des Luppenauer Fördervereins oder www. luppenau.de einige Tage später zu informieren. Das mit dem Futterhäuschen steht nicht im Internet, da sollte man dabei gewesen sein.
Mit „Vögel der Nacht“ leitete Jörg Uhlmann die Abschiedsphase ein, nicht ohne seine Getreuen für den nächsten Morgen zum Abbau und Aufräumen zu bestellen.

I. Bakkal