Luppenauer Förderverein e.V.
   
 
   

 

 

Rückblick 2011

Belgier von Saalekreis begeistert

VON ANNE GUCKLAND, Mitteldeutsche Zeitung vom 17.08.11

LÖPITZ/MZ. Marianne Herden ist schon eine ganze Weile unterwegs, bevor sie das Ortseingangsschild von Löpitz erreicht. Morgens um acht ist die 74-Jährige in Kleinliebenau, einem Schkeuditzer Ortsteil, gestartet, zusammen mit zehn weiteren Pilgern. Jetzt ist es bereits nach 14 Uhr, die richtige Zeit für eine kurze Kaffeepause. "Ich bin in Görlitz gestartet und will bis Erfurt", erzählt die rüstige Rentnerin aus Bad Neustadt in Bayern. In Löpitz ist die kleine Gruppe im "Frido" zu Gast. Die Pilgerherberge und Begegnungsstätte vom Verein "Neue Wege Miteinander" liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Löpitzer Schloss, auch der Ökumenische Pilgerweg ist gleich nebenan. Der mit einer gelben Muschel auf blauem Grund gekennzeichnete Weg orientiert sich am historischen Verlauf der Handelsstraße via regia.
Auf diesem ist die Gruppe auch im Saalekreis unterwegs, von Kleinliebenau bei Schkeuditz geht es über Horburg und Löpitz nach Merseburg. Dort besuchen sie ein Domkonzert, bevor es am nächsten Tag über Frankleben und Roßbach, nach Freyburg weiter geht. Auch dort werden die Musikliebhaber am Abend ein Konzert besuchen. Zur organisierten Pilgerreise - inklusive Gepäcktransport und Fahrdienst von der Unterkunft zu den Konzerten - gehört auch der fast tägliche Besuch eines Konzerts des MDR Musiksommers.
Die mitteldeutsche Region gefällt Marianne Herden vor allem landschaftlich sehr gut und sie wollte diese unbedingt einmal per pedes erobern. "So lange das gesundheitlich noch geht", wie sie bemerkt. Genauso lobend äußern sich auch ein belgisches Ehepaar und ein Kirchenmusikdirektor aus Hannover. "Ich finde die Städte hier sehr interessant, vor allem die mittelalterliche Architektur begeistert mich", sagt der Hannoveraner Lothar Mohn, der bei der Besichtigung der Horburger Kirche gleich die dortige Orgel selber zum Klingen bringt. Besonders gereizt habe ihn die Abwechslung zwischen Pilgern und dem Besuch von Konzerten. "So erlebt man auch gleich noch die vielen tollen Kirchen", freut sich Lothar Mohn.
Rik und Els Belmans sind wie Marianne Herden von Anfang an dabei. Sie wollen die kompletten 450 Kilometer des Ökumenischen Pilgerwegs von Görlitz bis Vacha in Thüringen absolvieren. Bisher kannten sie die hiesige Region nicht. "Es ist wirklich eine sehr schöne Gegend. Die Natur, schöne Kirchen und die herzlichen Menschen, toll", schwärmt das Ehepaar aus dem Ort Mechelen, zwischen Brüssel und Antwerpen gelegen. Bevor es weiter geht, loben sie auch noch ihren Merseburger Begleiter Volker Schikowsky vom Verein Ökumenischer Pilgerweg. "Das bei jeder Etappe ein Ortskundiger dabei ist, macht das Erlebnis noch schöner", sagt Rik Belmans. Von weitem verabschiedet sich die Gruppe mit einem "Buen Camino", dem Pilgergruß, mit dem jedem ein guter Weg gewünscht wird.

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